DER ERSTE BRIEF DES APOSTELS PETRUS (1.Petrusbrief)

LEBEN IN DER HOFFNUNG (1,1-2,10)

Eingangsgruß

1 Diesen Brief schreibt Petrus, der Apostel von Jesus Christus, nach Pontus, Galatien , Kappadozien, Asien und Bithynien. Ich schreibe an die Erwählten Gottes, die dort als Fremde in dieser Welt leben, mitten unter Ungläubigen. 2 Gott, der Vater, hat euch erwählt, wie er es von Anfang an beschlossen hatte. Er hat euch durch den Heiligen Geist ausgesondert und zubereitet, damit ihr euch Jesus Christus im Gehorsam unterstellt und durch sein Blut rein gemacht werdet. Gnade und Frieden sei mit euch in immer reicherem Maß!

Hoffnung auf eine herrliche Zukunft

3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns neu geboren und mit einer lebendigen Hoffnung erfüllt. Diese Hoffnung gründet sich darauf, daß Jesus Christus vom Tod auferstanden ist. 4 Sie richtet sich auf das neue Leben, das Gott schon jetzt im Himmel für euch bereithält als einen Besitz, der niemals vergeht oder verdirbt oder aufgezehrt wird. 5 Wenn ihr Gott fest vertraut, wird er euch durch seine Macht bewahren, so daß ihr die volle Rettung erlangt, die am Ende der Zeit offenbar wird. 6 Deshalb seid ihr voll Freude, auch wenn ihr jetzt - wenn Gott es so will - für kurze Zeit leiden müßt und auf die verschiedensten Proben gestellt werdet. 7 Das geschieht nur, damit euer Glaube sich bewähren kann, als festes Vertrauen auf das, was Gott euch geschenkt und noch versprochen hat. Wie das vergängliche Gold im Feuer auf seine Echtheit geprüft wird, so wird euer Glaube, der viel kostbarer ist als Gold, im Feuer des Leidens geprüft. Wenn er sich als echt erweist, wird Gott euch mit Ehre und Herrlichkeit belohnen an dem Tag, an dem Jesus Christus sich in seiner Herrlichkeit offenbart. 8 Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Auf ihn setzt ihr euer Vertrauen, obwohl ihr ihn jetzt noch nicht sehen könnt. Und darum jubelt ihr mit unaussprechlicher und herrlicher Freude. 9 Denn ihr wißt, daß euer Vertrauen, euer Glaube, euch die endgültige Rettung bringen wird. 10 Nach dieser Rettung schauten schon die Propheten aus. Sie haben euch angekündigt, welches Gnadengeschenk Gott euch zugedacht hat, 11 und sie haben eifrig gesucht und geforscht, um herauszufinden, wann und wie dies alles eintreffen sollte. Der Geist , den wir durch Christus empfangen haben, war schon in ihnen wirksam und zeigte ihnen im voraus die Leiden, die Christus erdulden mußte, und die Herrlichkeit, die ihm daraufhin zuteil wurde. 12 Gott ließ sie erkennen, daß sie ihre Offenbarungen nicht für sich selbst empfangen hatten, sondern für euch, denen dies alles jetzt verkündet worden ist. Die Boten der Guten Nachricht haben es euch bekanntgemacht, ausgerüstet mit dem Heiligen Geist, den Gott ihnen vom Himmel gesandt hat. Sogar die Engel brennen darauf, etwas davon zu erfahren.

Aufruf zu einem Leben, das Gott gefällt

13 Darum seid wach,und haltet euch bereit! Bleibt nüchtern und setzt eure ganze Hoffnung auf die Gnade, die Gott euch schenken wird, wenn Jesus Christus in seiner Herrlichkeit erscheint. 14 Lebt als gehorsame Kinder Gottes und nicht mehr nach euren selbstsüchtigen Wünschen wie damals, als ihr die Wahrheit noch nicht kanntet. 15 Euer ganzes Tun soll ausgerichtet sein an dem heiligen Gott, der euch berufen hat. 16 In den Heiligen Schriften heißt es ja: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.« 17 Ihr ruft Gott im Gebet als »Vater« an - ihn, der jeden Menschen als unbestechlicher Richter für seine Taten zur Rechenschaft ziehen wird. Führt darum, solange ihr noch hier in der Fremde seid, ein Leben, mit dem ihr vor ihm bestehen könnt! 18 Ihr wißt, um welchen Preis ihr freigekauft worden seid, damit ihr nun nicht mehr ein so sinn- und nutzloses Leben führen müßt, wie ihr es von euren Vorfahren übernommen habt. Nicht mit Silber und Gold seid ihr freigekauft worden - sie verlieren ihren Wert -, 19 sondern mit dem kostbaren Blut eines reinen und fehlerlosen Opferlammes, dem Blut von Christus. 20 Ihn hatte Gott schon zu diesem Opfer bestimmt, bevor er die Welt schuf. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er ihn euretwegen in die Welt gesandt. 21 Durch ihn habt ihr zum Glauben gefunden an den Vater, der ihn von den Toten auferweckt und ihm göttliche Herrlichkeit gegeben hat. Darum setzt ihr nun euer Vertrauen und eure Hoffnung auf Gott. 22 Ihr habt die rettende Wahrheit im Gehorsam angenommen und dadurch euer Denken und Fühlen gereinigt, um eure Brüder und Schwestern aufrichtig lieben zu können. Liebt einander nun auch von ganzem Herzen! 23 Ihr seid doch als neue Menschen wiedergeboren worden, aber diesmal nicht gezeugt durch den Samen von sterblichen Menschen, sondern durch das Wort Gottes, das lebt und für immer bestehen bleibt. 24 Ihr wißt ja: »Alle Menschen sind vergänglich wie das Gras; mit all ihrer Herrlichkeit ergeht es ihnen wie den Blumen auf der Wiese. Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; 25 aber das Wort des Herrn bleibt für immer in Kraft.« Und eben dieses Wort ist euch als die Gute Nachricht verkündet worden.

Der lebendige Stein und das heilige Volk

1 Macht darum Schluß mit allem, was unrecht ist! Hört auf zu lügen und euch zu verstellen, andere zu beneiden oder schlecht über sie zu reden. 2 Wie neugeborene Kinder nach Milch schreien, so sollt ihr nach dem unverfälschten Wort Gottes verlangen, um im Glauben zu wachsen und das Ziel, eure Rettung, zu erreichen. 3 Ihr habt doch schon gekostet, wie gütig Christus, der Herr , ist. 4 Kommt zu ihm! Er ist der lebendige Stein, den die Menschen als unbrauchbar weggeworfen haben; aber bei Gott ist er ausgesucht und wertvoll. 5 Laßt euch selbst als lebendige Steine zu einem geistigen Haus erbauen, zu einer Priesterschaft, die Gott geweiht ist und die ihm, vermittelt durch Jesus Christus, Opfer darbringt, Opfer geistiger Art, an denen er Gefallen hat, nämlich den Opferdienst des ganzen Lebens. 6 In den Heiligen Schriften heißt es: »Seht her, ich lege auf dem Zionsberg einen Stein, einen ausgesuchten, wertvollen Grundstein. Wer sich auf ihn verläßt, wird nicht zugrunde gehen.« 7 Wertvoll ist dieser Stein für euch, die ihr euch auf Jesus Christus verlaßt. Aber für die, die ihn ablehnen, gilt: »Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden. 8 An ihm stoßen sich die Menschen. Er ist zum Felsblock geworden, an dem sie zu Fall kommen.« An ihm stoßen sich alle, die dem Wort Gottes nicht gehorchen. Doch so hatte es Gott für sie bestimmt. 9 Ihr aber seid das erwählte Volk, das Haus des Königs, die Priesterschaft, das heilige Volk, das Gott selbst gehört. Er hat euch aus der Dunkelheit in sein wunderbares Licht gerufen, damit ihr seine machtvollen Taten verkündet. 10 Früher wart ihr nicht sein Volk; aber jetzt seid ihr das Volk, das Gott gehört. Früher galt euch nicht sein Erbarmen; aber jetzt habt ihr sein Erbarmen erfahren.

VORBILDLICHES VERHALTEN IN DER WELT (2,11-4,11)

Frei zum Tun des Guten

11 Ihr wißt, meine Lieben, daß ihr Gäste und Fremde in dieser Welt seid. Darum ermahne ich euch: Gebt den Leidenschaften nicht nach, die aus eurer selbstsüchtigen Natur aufsteigen und die ständig mit eurem guten Willen im Streit liegen. 12 Euer Leben mitten unter den Menschen, die Gott nicht kennen, muß einwandfrei sein. Wenn sie euch alles mögliche Böse nachsagen, sollen sie eure guten Taten sehen und von ihren eigenen Augen eines Besseren belehrt werden. Vielleicht kommen sie dann zur Besinnung und preisen Gott für ihre Rettung am Tag seines Gerichts. 13 Fügt euch um des Herrn willen jeder von Menschen gesetzten Ordnung. Ordnet euch dem Kaiser unter, der an höchster Stelle steht. 14 Ordnet euch seinen Vertretern unter, die er eingesetzt hat, um alle zu bestrafen, die Unrecht tun, und alle mit Anerkennung zu belohnen, die das Rechte tun. 15 Denn Gott will, daß ihr durch eure guten Taten alle zum Schweigen bringt, die aus Dummheit und Unwissenheit gegen euch reden. 16 Handelt als freie Menschen; aber mißbraucht eure Freiheit nicht, um ein zuchtloses Handeln damit zu entschuldigen. Denkt daran, daß ihr nur frei seid, weil Gott euer Herr geworden ist. 17 Ehrt alle Menschen, liebt die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern, fürchtet Gott, ehrt den Kaiser!

Christus als Beispiel

18 Ihr Sklaven und Sklavinnen, ordnet euch euren Herren und Herrinnen unter, und erweist ihnen den schuldigen Respekt, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den launischen. 19 Es ist eine Gnade Gottes, wenn jemand ohne Schuld nur deshalb Kränkungen erfährt und leiden muß, weil er im Gewissen an Gott gebunden ist. 20 Habt ihr etwa Grund, euch zu rühmen, wenn ihr ein Unrecht begangen habt und dafür geschlagen werdet? Aber wenn ihr das Rechte getan habt und dafür leiden müßt, ist das eine Gnade von Gott. 21 Und eben dazu hat er euch berufen. Ihr wißt doch: Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. 22 Ihr wißt: »Er hat kein Unrecht getan; nie ist ein unwahres Wort aus seinem Mund gekommen.« 23 Wenn er beleidigt wurde, gab er es nicht zurück. Wenn er leiden mußte, drohte er nicht mit Vergeltung, sondern überließ es Gott, ihm zum Recht zu verhelfen. 24 Unsere Sünden hat er ans Kreuz hinaufgetragen, mit seinem eigenen Leib. Damit sind wir für die Sünden tot und können nun für das Gute leben. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden! 25 Ihr wart wie Schafe, die sich verlaufen haben; jetzt aber seid ihr auf den rechten Weg zurückgekehrt und folgt dem Hirten, der euch leitet und schützt.

Anweisungen für Eheleute

1 Für euch Frauen gilt dieselbe Regel: Ihr müßt euch euren Männern unterordnen, damit die von ihnen, die das Wort nicht hören wollen, durch eure Lebensführung auch ohne Wort für den Glauben gewonnen werden. 2 Das kann geschehen, wenn sie sehen, daß ihr ihnen Respekt erweist und ein vorbildliches Leben führt. 3 Putzt euch nicht äußerlich heraus mit aufwendigen Frisuren, kostbarem Schmuck oder prächtigen Kleidern. 4 Eure Schönheit soll von innen kommen! Freundlichkeit und ein ausgeglichenes Wesen sind der unvergängliche Schmuck, der in Gottes Augen Wert hat. 5 Auf diese Weise haben sich auch früher die frommen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten. Sie haben sich ihren Männern untergeordnet, 6 wie zum Beispiel Sara, die Abraham gehorchte und ihn ihren »Herrn« nannte. Ihre Töchter seid ihr, wenn ihr das Rechte tut und euch davon durch keine Drohung abbringen laßt. 7 Ihr Männer müßt euch entsprechend verhalten. Seid rücksichtsvoll zu euren Frauen! Bedenkt, daß sie der schwächere Teil sind. Achtet und ehrt sie; denn sie haben mit euch am ewigen Leben teil, das Gott schenkt. Handelt so, daß nichts euren Gebeten im Weg steht.

Für die Gerechtigkeit leiden

8 Euch allen schließlich sage ich: Haltet in derselben Gesinnung zusammen und habt Mitgefühl füreinander! Liebt euch gegenseitig als Brüder und Schwestern! Seid gütig und zuvorkommend zueinander! 9 Vergeltet Böses nicht mit Bösem, und gebt Beleidigungen nicht wieder zurück! Im Gegenteil, segnet eure Beleidiger, denn Gott hat euch dazu berufen, seinen Segen zu empfangen. 10 Ihr wißt ja: »Wer nach dem wahren Leben verlangt und glückliche Tage sehen will, der nehme seine Zunge gut in acht, daß er nichts Schlechtes und Hinterhältiges sagt. 11 Er kehre sich vom Bösen ab und tue das Gute. Er mühe sich mit ganzer Kraft darum, mit allen Menschen in Frieden zu leben. 12 Denn der Herr hat ein offenes Auge für die, die das Rechte tun, und ein offenes Ohr für ihre Bitten. Aber er wendet sich gegen alle, die Böses tun.« 13 Kann euch überhaupt jemand Böses antun, wenn ihr euch mit ganzer Hingabe darum bemüht, das Gute zu tun? 14 Wenn ihr aber trotzdem leiden müßt, weil ihr tut, was Gott will, dann dürft ihr euch glücklich preisen. Habt keine Angst vor Menschen; laßt euch nicht erschrecken! 15 Christus allein ist der Herr; haltet ihn heilig in euren Herzen und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid. 16 Antwortet taktvoll und bescheiden und mit dem gebotenen Respekt - in dem Bewußtsein, daß ihr ein reines Gewissen habt. Dann werden alle beschämt sein, die euch verleumden, wenn sie sehen, was für ein einwandfreies Leben ihr in Verbindung mit Christus führt. 17 Wenn Gott es aber anders beschlossen hat und es auf sie keinen Eindruck macht, ist es auf jeden Fall besser, für gute Taten zu leiden als für schlechte. 18 Auch Christus hat ja für die Sünden der Menschen gelitten, der Gerechte für die Schuldigen, ein für allemal. Damit hat er euch den Zugang zu Gott eröffnet. Als Mensch wurde er getötet, aber durch den Geist Gottes wurde er zum Leben erweckt. 19 In diesem Zusammenhang geschah es auch, daß er zu den Geistern ging, die in der Totenwelt gefangengehalten werden, und ihnen seinen Sieg verkündete. 20 Sie waren ungehorsam gewesen zur Zeit Noachs, als Gott in seiner Geduld mit der Strafe noch wartete, solange Noach die Arche baute. Nur wenige Menschen, nämlich acht, wurden damals in die Arche aufgenommen und durch das Wasser gerettet, das die Arche trug. 21Das ist ein Hinweis auf das Wasser der Taufe , die euch jetzt rettet. Denn der Sinn der Taufe ist ja nicht, daß der Körper vom Schmutz gereinigt wird. Wer sich taufen läßt, bittet damit Gott, sein Gewissen von aller Schuld zu reinigen. Das ist möglich, weil Jesus Christus von den Toten auferstanden 22 und zum Himmel aufgestiegen ist. Dort hat er den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite eingenommen, und die Engel und alle überirdischen Mächte und Gewalten sind ihm unterworfen.

Ein neues Leben

1 Christus also hat gelitten, und zwar körperlich. Darum rüstet auch ihr euch mit seiner Gesinnung aus, wenn ihr seinetwegen leiden müßt! 2 Denn wer einmal wegen Christus körperlich zu leiden hatte, in dem ist die Sünde abgestorben, und er wird sich für den Rest seines Lebens in dieser Welt nicht mehr von menschlichen Leidenschaften fortreißen lassen, sondern nur noch tun, was Gott will. 3 Ihr habt euch ja lange genug an dem Treiben der Menschen beteiligt, die Gott nicht kennen; ihr habt euch hemmungsloser Gier und Ausschweifung hingegeben, habt an wüsten Freß- und Saufgelagen teilgenommen und an einem abscheulichen Götzendienst.
4 Jetzt wundern sich die anderen, daß ihr bei ihrem zügellosen Treiben nicht mehr mitmacht, und beschimpfen euch deswegen. 5 Aber sie werden sich vor dem verantworten müssen, der schon bereitsteht, um über die Lebenden und die Toten das Urteil zu sprechen. 6 Deshalb wurde sogar den schon Verstorbenen die Gute Nachricht verkündet, damit sie wie alle Menschen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden können, aber auch die Möglichkeit erhalten, zum Leben bei Gott zu gelangen.

Gute Verwalter der Gaben Gottes

7 Das Ende der Welt ist nahe. Seid besonnen und nüchtern, damit nichts euch am Beten hindert. 8 Vor allem laßt nicht nach in der Liebe zueinander! Denn die Liebe macht viele Sünden wieder gut. 9 Nehmt einander gastfreundlich auf, ohne zu murren.
10 Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat - jeder und jede mit der eigenen, besonderen Gabe! Dann seid ihr gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes. 11 Wenn jemand die Gabe der Rede hat, soll Gott durch ihn zu Wort kommen. Wenn jemand die Gabe der helfenden Tat hat, soll er aus der Kraft handeln, die Gott ihm verleiht.
Alles, was ihr tut, soll durch Jesus Christus zur Ehre Gottes geschehen. Ihm gehört die Herrlichkeit und die Macht für alle Zeiten! Amen.

BEWÄHRUNG IM LEIDEN (4,12-5,14)

Mit Christus leiden

12 Meine Lieben, wundert euch nicht über die harte Probe, die wie ein Feuersturm über euch gekommen ist. Sie kann euch nicht unerwartet treffen; 13 denn ihr leidet ja nur etwas von dem mit, was Christus gelitten hat. Freut euch vielmehr darüber, denn wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint, werdet ihr erst recht von Freude und Jubel erfüllt sein. 14 Ihr könnt euch glücklich preisen, wenn ihr beschimpft werdet, nur weil ihr euch zu Christus bekennt; denn dann ist der Geist Gottes bei euch, in dem Gottes Herrlichkeit gegenwärtig ist. 15 Natürlich darf es nicht sein, daß jemand von euch als Verbrecher leidet, als Mörder oder Dieb oder Aufrührer. 16 Aber wer einzig wegen Christus leidet, soll sich nicht schämen, sondern sich ohne Scheu zum Christennamen bekennen und Gott dadurch ehren. 17 Denn jetzt ist die Zeit, in der das Gericht Gottes bei seiner Gemeinde den Anfang nimmt. Wenn es aber bei uns anfängt, wie wird es dann am Ende denen ergehen, die Gottes Gute Nachricht ablehnen? 18 Ihr wißt doch: »Sogar wer Gott gehorcht, wird nur mit knapper Not gerettet. Was wird dann aus dem Sünder, der Gott verachtet?« 19 Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes zu leiden haben, sich ganz ihrem Schöpfer anvertrauen und nicht davon ablassen, das Rechte zu tun.

Vom Zusammenleben in der Gemeinde

1 Ich wende mich nun an die Ältesten unter euch. Ich bin selbst Ältester der Gemeinde, und ich habe teil an den Leiden von Christus wie an seiner Herrlichkeit , die bald offenbar werden wird. Deshalb ermahne ich euch: 2 Leitet die Gemeinde, die Herde Gottes, die euch anvertraut ist, als rechte Hirten! Kümmert euch um sie, nicht weil es eure Pflicht ist, sondern aus innerem Antrieb, so wie es Gott gefällt. Tut es nicht, um euch zu bereichern, sondern aus Hingabe. 3 In eurem Verantwortungsbereich führt euch nicht als Herren auf, sondern gebt euren Gemeinden ein Vorbild. 4 Dann werdet ihr, wenn der oberste Hirt kommt, den Siegeskranz erhalten, der nie verwelkt. 5 Euch Jüngeren aber sage ich: Ordnet euch den Ältesten unter! Überhaupt müßt ihr - das sage ich allen - im Umgang miteinander jede Überheblichkeit ablegen. Ihr wißt doch: »Gott widersetzt sich den Überheblichen, aber denen, die gering von sich denken, wendet er seine Liebe zu.« 6 Beugt euch also unter Gottes starke Hand, damit er euch erhöhen kann, wenn die Zeit gekommen ist.
7 Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.
8 Seid wachsam und nüchtern! Euer Feind, der Teufel, schleicht um die Herde wie ein hungriger Löwe. Er wartet nur darauf, daß er jemand von euch verschlingen kann. 9 Leistet ihm Widerstand und haltet unbeirrt am Glauben fest. Denkt daran, daß die Gemeinschaft eurer Brüder und Schwestern in der ganzen Welt die gleichen Leiden durchzustehen hat. 10 Ihr müßt jetzt für eine kurze Zeit leiden. Aber Gott hat euch in seiner großen Gnade dazu berufen, in Gemeinschaft mit Jesus Christus für immer in seiner Herrlichkeit zu leben. Er wird euch Kraft geben, so daß euer Glaube stark und fest bleibt und ihr nicht zu Fall kommt. 11 Ihm gehört die Macht für alle Zeiten. Amen !

Abschließende Grüße

12 Ich habe euch diesen kurzen Brief mit Hilfe von Silvanus geschrieben, den ich als treuen Bruder schätze. Ich wollte euch ermutigen und euch bezeugen, daß ihr gerade in eurem Leiden die wahre Gnade Gottes erlebt. Bleibt fest in dieser Gnade! 13 Eure Schwestergemeinde hier in Babylon, die so wie ihr von Gott erwählt wurde, grüßt euch; ebenso mein Sohn Markus. 14 Grüßt einander mit dem heiligen Kuß, dem Zeichen eurer Verbundenheit als Brüder und Schwestern! Frieden sei mit euch allen, die ihr mit Christus verbunden seid!

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