Gemeinde Spaltung aus biblischer Sicht

Wie wird die Spaltung einer Gemeinde aus biblischer Sicht gesehen?

Wir leben heute in einer Zeit, in der es immer öfter zu Spaltungen in diversen Gemeinden kommt. Es gibt generell Spaltungen die in Gottes Willen liegen und solche die nicht in seinem Willen liegen.

Spaltungen bzw. Trennungen in Gottes Willen

Gott trennt z.B. das Licht von der Finstern (siehe 1. Mose 1). Gott trennt auch ganz klar die Gemeinde von der Welt. Eine Abspaltung die sicher auch von Gott beabsichtigt war, war die durch Martin Luther. Weiters steht in Römer 16, 17 geschrieben, dass wir uns von denen abwenden sollen, die Zwiespalt und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre.
Prinzipiell sind Spaltungen jedoch nicht in Gottes Willen und entgegen seinem Wesen der Einheit.

Gott ist ein einiger Gott. Jesus sagt in Markus 12,29:

Das erste Gebot von allen ist: Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr! (Markus 12,29)

Niemals ist es Gottes Wille, dass Spaltungen innerhalb einer Gemeinde sind.

[…] auf dass keine Spaltung in dem Leibe sei, sondern die Glieder dieselbe Sorge für einander haben möchten. (1.Korinther 12,25)

Bekräftigend dazu sei noch erwähnt, dass Spaltung in Galater 5,20 bei der Aufzählung der Werke des Fleisches genannt wird.

Hinter Spaltung steht zumeist Finsternis. Hat nicht Satan die erste Spaltung überhaupt durchgeführt und ein Drittel der Engel mit in den Abgrund gezogen (siehe Offenbarung 12,4).

Gott lässt jedoch Spaltung zu, damit die Bewährten offenbar werden (siehe 1.Korinther 11,19). Das heißt, dass Spaltung von den Unbewährten ausgeht, aber die Bewährten dadurch offenbar werden.

Nach Philipper 2,3 soll unser Handeln nicht von Parteisucht geprägt sein und vor allem sollen wir den anderen höher achten als uns selbst.
In dem Moment wo wir uns über einen anderen überheben, wandeln wir nicht mehr in der Liebe, es geht dabei niemals um die Frage wer Recht hat. Die Wahrheit ohne die Liebe ist genauso schlecht wie die Lüge.
Deswegen sollen wir nach Epheser 4,15 die Wahrheit in Liebe festhalten. Wenn wir nur unser Recht durchsetzen wollen haben wir noch wenig verstanden von dem was Gottes Wort uns lehrt.
Wir brauchen nur auf unseren Herrn Jesus schauen, der uns als Vorbild gegeben ist in allen Dingen. Er, der Sünde nicht kannte ist für uns zur Sünde gemacht worden (2. Korinther 5,21) und hat sich selbst zu nichts gemacht, sich erniedrigt und Knechtsgestalt angenommen (Philipper 2,5-8). Jesus sich niemals auf sein Recht als Sohn Gottes und Schöpfer des Universums berufen, als er ans Kreuz ging. Golgatha steht nicht auf dem Boden der Gerechtigkeit, sondern der Liebe.

Jeder Mensch müsste für seine Sünden selbst bezahlen, das wäre Gerechtigkeit. Aber Jesus hat es für uns vollbracht. Für dich und für mich und für alle Menschen. Auch für die, die eine andere Meinung haben, oder andere Erkenntnisse gewonnen haben. Oder für die, die mir menschlich nicht besonders liegen.

Mit diesen Augen der Liebe, sollten wir einander begegnen. In dem Bewusstsein, dass Jesus sein Leben für diese Person am Kreuz dahingegeben hat.

Wenn wir doch nur ein bisschen von der Gesinnung Jesu annehmen würden, so würde die Gemeinde in einem anderen Zustand sein. Und es würde auch nicht so viele Spaltungen geben.

Lassen wir uns doch neu von seiner Liebe überwältigen und geben wir doch seiner Liebe in unserem Leben mehr Raum. Dann würden wir uns weniger Gedanken über Spaltungen und Parteiungen machen sondern mehr um Jesus und seine baldige Wiederkunft.

Natürlich ist es oft schwer mit Gläubigen Umgang zu haben, die andere Erkenntnisse oder Ansichten haben. So gibt es solche, die liberal sind und solche, die gesetzlich sind. Beides ist Ungehorsam und Unglauben, und im Endeffekt Sünde in Gottes Augen (Römer 14,23).

Paulus ermahnt in 1.Korinther 1,10, dass wir dasselbe reden sollen, denselben Sinn und dieselbe Meinung haben sollen. Das ist das Ziel, das wir als Gläubige anstreben sollten. Dazu hat Gott uns auch seinen Geist gegeben, der uns in die ganze Wahrheit führt (Johannes 16,13).

Wenn uns in dem einen oder anderen Punkt noch Licht fehlt, sei es im Umgang mit unserem Nächsten oder in einem Punkt der Lehre, so sagt Gott ganz klar in seinem Wort in Jakobus 1,5:

Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden. (Jakobus 1,5)


Beantwortet von: Thomas W.
Quelle: http://www.life-is-more.at