Kommt es auf die Anzahl der Beter an?

Mir wurde erzählt, dass ein Gebet viel mächtiger ist, als wir uns das vorstellen können. Aus diesem Grund verstehe ich den Sinn von Gebetsaufrufen nicht. Bei Gott kommt es doch nicht auf die Anzahl an? "Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind ...". Da steht doch nicht: Wenn mindestens zwei oder drei. Kann man durch mehr betende Menschen mehr erreichen?

Ja und nein:

Jak 5,16-18: Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung. Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete inständig, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.

Hier lesen wir von einem Gerechten und auch viele andere Stellen sagen aus, dass es nur auf den Glauben des Beters ankommt.

Aber es gibt es auch klare Hinweise, dass eine besondere Glaubenskraft in der Gemeinschaft von Kindern Gottes ist, die als Familie ihre Anliegen vor Gott bringen:

Mt 18,19-20: Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.

Hört ein Vater darauf, wenn ihn eines seiner Kinder um etwas bittet? Ja. Hört er besonders darauf, wenn ihn mehrere seiner Kinder um dasselbe bitten? Ja. Das Vorbringen eines einmütigen Anliegens hat etwas Anmutiges, Bewegendes an sich. Auch deshalb, weil es vom Wesen her nicht egoistisch ist. Dies ist nur ein hinkender, menschlicher Vergleich. Er erklärt die Sache nur sehr beschränkt, aber vielleicht lässt er uns doch ein bisschen von der göttlichen Wirklichkeit erahnen.

Gebetsaufrufe sind auch einfach deshalb richtig, weil wir Beispiele dafür in Gottes Wort haben: z.B. Esr 8,21; Dan 2,17-19; Eph 6,18-19; 2Thes 3,1-2.


Beantwortet von: Matthias Aberham
Quelle: http://www.life-is-more.at